Konzeption
Vorwort des Trägers
Die vorliegende Konzeption beschreibt Grundlagen, Werte und Ziele für die Arbeit mit Kindern und für Kinder. Zunächst gilt mein Dank allen, die an der Erarbeitung der Konzeption mitgewirkt und dabei zur Geltung gebracht haben: bei der Umsetzung in der täglichen Arbeit ist stets im Blick, dass der Kindergarten eine evangelisch-kirchliche Einrichtung ist. Deshalb möchte ich den pädagogischen Ausführungen einen Satz aus der Bibel als Leitvers voranstellen, der den „Geist“ von evangelischen Kindergärten zum Ausdruck bringt: „Und sie brachten Kinder zu Jesus, damit er sie anrühre.“ (im Evangelium nach Markus, Kapitel 10, Vers 13).
„Sie“ – damit können sowohl Sie als Eltern, aber auch die pädagogischen Fachkräfte gemeint sein. Als Eltern haben Sie entschieden, Ihre Kinder täglich zum evangelischen Kindergarten zu bringen und wissen: hier kommt jede und jeder auch immer wieder mit dem Glauben an Jesus Christus in Berührung. Das geschieht konkret durch das Erzählen biblischer Geschichten oder das Beachten bestimmter Traditionen im Lauf des Kirchenjahres. Einen wichtigen Beitrag können Sie aber auch in Ihren Familien leisten, indem Sie Ihre Kinder im Gebet vor Gott bringen und damit die Arbeit der Fachkräfte wesentlich ergänzen.
„Bringen“ deutet darauf hin, dass Ihre Kinder noch Hilfestellung brauchen. Kinder brauchen Führung, sie müssen „gebracht“ werden. Dabei darf ihnen nichts aufgezwungen werden. Sie dürfen nicht manipuliert werden. Sie müssen aber die Möglichkeit haben, von Jesus Christus so angerührt zu werden, dass das Vertrauen zu Gott erlernt werden und zu einem tragfähigen Grund für das Leben werden kann.
Und dieses „Anrühren“ durch Jesus Christus ist keine Vereinnahmung, sondern eine Einladung zum Leben im Glauben. Er engt nicht ein, umklammert nicht, sondern rührt an, er wird spürbar. Wer mit dem, was Jesus Christus gesagt und getan hat, in Berührung kommt an Körper, Geist oder Seele, der ist angerührt, weil dabei zu etwas zu erleben ist, was wir Menschen untereinander nicht geben können. Wer so angerührt ist, der lernt Gott und die Menschen zu lieben und lernt auch mit Gott und den Menschen zu leben.
Das ist mein Wunsch für die Einrichtung, dass diese für die Kinder, die Eltern und die pädagogischen Fachkräfte ein ermutigender Ort der Berührung mit Jesus Christus und mit anderen Menschen ist.
Mit herzlichen Grüßen
Pfarrer Helmut Stradal